Historie

Erinnerungssplitter an die Gründung des SKK Wöhrl Erlangen und an die ersten Jahre des Klubs

Erinnerungen an die Gründerzeit des Kegelklubs „Die Lochpatscher“

Im Herbst 1925 schlossen sich einige Erlanger Handwerksmeister zu einem geselligen Kegelklub zusammen und gaben ihm den Namen „Die Lochpatscher“. Soweit noch bekannt, waren das die Herren Petsch, Hochleitner, Prell, Ebert Gg., Ebert Kappus und Pemsel. Da alle diese Handwerksmeister für die Brauereien tätig waren, gab das damals übliche  „Kundschafttrinken“ wahrscheinlich den Ausschlag dazu.

Das Kegeln auf den verschiedenen Bahnen (Kammerer, Langguth, Dorn, Störchla, Kolosseum) scheint das zu bestätigen. Weitere Einzelheiten sind bis zu den 50er Jahren nicht bekannt. Danach wurde ein Kegelabend auf immer gleicher Bahn üblich. Begonnen im Cafe Monopol in Herzogenaurach wurden dann die verschiedenen Bahnen in Erlangen (z.B. Grüner Baum, TV 48, ATSV, BSC, Spielvereinigung) Domizil des Klubs.

Der Kegelklub „Die Lochpatscher“ war sportlich schon sehr aktiv, aber auch die Geselligkeit wurde gepflegt. Schon vor dem Zusammenschluß der Erlanger Klubs zum „Verein Erlanger Sportkegler“ (VES) wurde das Zusammenleben mit anderen Klubs gepflegt. Die Ausflüge des Klubs wurden meist zu Treffen mit anderen Klubs genutzt und in ganz Franken kannte man den Klub. Vor allem das Spiel „Bauchpatschen“ war berühmt und berüchtigt.

Nach Gründung des VES wurde der Klub umgetauft in „Schmetterkugel“, da der Name Lochpatscher den Verbandsoberen nicht sportgerecht erschien. Diesen Namen behielt der Klub dann bis zur Fusion mit dem SKK Wöhrl. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Mitglieder der Schmetterkugel waren zwischen 20 und 75 Jahre alt, aber alle vereint im schönen Kegelsport. Es wurde nicht nur nach sportlichen Höhen gerungen, auch die Geselligkeit nahm einen großen Rahmen ein und wurde von allen, ob Alt oder Jung, hochgehalten. Stiftungsfeste, Ausflüge mit und ohne Damen, Spargelessen und Geburtstagsfeiern wurden in vollen Zügen und üppigem Essen gefeiert.

Stiftungsfeste damals gingen über zwei Abende (Beetstunde, Ball) und einen Tag (Ausflug)!

Das sollte ein kurzer Rückblick auf Gründung und Weg (soweit z.T. vom Hörensagen bekannt) des Kegelklubs „Die Lochpatscher“ bzw. SKK Schmetterkugel bis zur Fusion mit dem SKK Wöhrl gewesen sein.

1 “Lochpatscher”: Man spielte nur mit Lochkugeln und es machte den Keglern Spaß vor dem Abspielen der Kugel mit der flachen Hand auf die Kugellöcher zu „patschen“.

 2 “Bauchpatschen”: Hier handelt es sich um ein etwas zweifelhaftes Gesellschaftsspiel weil ein Unbedarfter immer körperlicher und geistiger Verunglimpfung ausgesetzt war (Meinung des Verfassers).

Erinnerungssplitter an die Gründung des SKK WöHRL und an die ersten Jahre des Clubs

1952 eröffnet das Bekleidungshaus Wöhrl in Erlangen seine Pforten in der Hauptstraße 81-83. Eine kleine aber lebendige und hoch motivierte Mannschaft beginnt ihre Erfolgsstory.

Nach Herrn Stephanides und Herrn Bäumler übernimmt 1953 Fritz Arlt die Geschäftsführung. Es ist bei Wöhrl ein ungeschriebenes Gesetz, daß die Mitarbeiter in ihrem Privatleben eingebunden sind in das Leben von Vereinen und Verbänden. Als Mitglied eines Vereines stellt man ohne viel Worte und Aufhebens auch eine enge Bindung zwischen den Vereinsmitgliedern und der eigenen Wirkungsstätte Wöhrl her. Man lebt mit und für seine persönlichen Kunden!

Neben dieser Selbstverständlichkeit erkennt Fritz Arlt aber auch den Segen und die Auswirkung der Einbindung seiner Mitarbeiter in ein eigenes gemeinsames Clubleben. So ist die Geburtsstunde des SKK Wöhrl im Jahre 1953 zu verstehen. Fritz Arlt schart um sich eine kleine aber interessierte Gruppe von Wöhrl – Mitgliedern und gründet den Kegelclub Wöhrl.

Der „Bärengarten“ am Fuße des Burgberges wird zum Vereinslokal auserkoren. Eine Asphalt und eine Scherenbahn stehen zur Verfügung.

Die Gründungsmitglieder sind: Fritz Arlt, Werner Sepp, Heinz Ulbrich, Michael Binder, Oskar Panzer und Heinz Denzler. Mit Kegelspielen beginnt alles! Aber: Man trainiert gemeinsam und kommt in verhältnismäßig kurzer Zeit auch schon zu respektablen sportlichen Ergebnissen. Der Rahmen der ursprünglich der Geselligkeit gewidmeten Abende, wird erweitert um den sportlichen Aspekt. Wettkämpfe mit anderen Clubs werden organisiert und mit viel Freude und Engagement durchgeführt.

Immer ist dabei das menschliche und sportliche Miteinander im Mittelpunkt. Klar möchte man gerne siegen aber noch wichtiger ist es, einen harmonischen partnerschaftlichen Abend mit den Gästen zu verleben. Kleine Präsente, welche die Gäste zur Erinnerung erhalten, sind Krawatten.

Mit „Hallo“ werden diese Präsente entgegen genommen. SKK Wöhrl wird ein Kegelclub zu dem man gerne geht oder den man gerne einlädt. Auch so reifen Kontakte die sich sehr oft auch geschäftlich auswirken. Man geht zu Wöhrl zum Einkaufen und besucht dort „seine“ Kegelkameraden die man beim Wettkampf kennen und schätzen gelernt hat. Die Kosten für die Bahnen werden in den 50 er und 60 er Jahren durch Spenden finanziert. Bei Wöhrl Erlangen liegt ein Spendenbuch auf, für die Fabrikanten die an Wöhrl Ware verkaufen. Immer dann, wenn ein Zulieferant einen größeren Abschluß getätigt hat, legt man dem Repräsentanten das SKK-Spendenbuch zur „Zeichnung“ eines Betrages vor. So fließen immer wieder Beträge in Höhe von 10.–,/ 20.- / 50.-/ 100.- DM in die Kassen des Kegelclubs.

Weit später, als diese Spenden durch Zentralisierung des Einkaufs in die Wöhrl-Zentrale ausbleiben, wird der SKK durch mtl. Zuschüsse des Unternehmens unterstützt. Diese Zuschüsse erhöhen sich kontinuierlich mit den Ausgaben, die der SKK monatlich für die Bahnen aufbringen muß. 1972 = DM 50.- 1973 = DM 350.- 1998 = DM 1000.-. So ist der SKK immer aufs Engste mit dem Unternehmen Wöhrl verbunden.

Danke Herr Hans Rudolf Wöhrl für diese zuverlässige Unterstützung welche die sportliche Entwicklung unseres Clubs sehr gefördert hat.

Zurück zu den 50er Jahren: Am 1.10.1956 tritt der SKK-Wöhrl in den Verein Erlanger Sportkegler ein der sich am 3.2.1956 unter der Federführung von Georg Petsch sen. konstituiert hatte. Unter dieser Dachorganisation nimmt der Kegelsport rund um Erlangen einen gewaltigen Aufschwung. Apropos sportliche Entwicklung: Die erste Stadtmeisterschaft 1956 in Erlangen sieht den Kegelclub Wöhrl mit den Startern Fritz Arlt (209 Holz), Werner Sepp (189 Holz) und Heinz Denzler (187 Holz) als Stadtmeister von Erlangen. 50 Schub (25 Volle, 25 Abräumen) werden gespielt. Organisiert wird die Meisterschaft von Hans Hain auf den 2 Bahnen des Kollosseum in der Henkestraße.

Der SKK-Wöhrl entwickelt sich prächtig. Zwar steigen Mitte der 50 er Jahre die Sportkameraden Heinz Ulbrich, Michael Binder und Oskar Panzer wieder aus, weil sie keine Freude am Sportkegeln haben, aber dafür stoßen immer mehr „Wöhrlianer“ dazu. Der Erfolg des Bekleidungshauses Wöhrl in Erlangen bringt es mit sich, daß sich ständig auch die Mitarbeiterzahl erhöht. Viele dieser neuen Kollegen werden von den begeisterten Keglern „herbeigeholt“ in den SKK.

So kommen dazu Klaus Bergfeld 1955, Ruppert Tröster 1955, Otto Mischke 1955, Peter Prießmann 1956, Wolfgang Klimmek 1957, Dieter Kühnel, Kurt Puchner, Franz Matzka, Michael Keller, Rudi Daucher, Helmut Weber 1964, Karlheinz Hentschel 1964, Erhard Nägel 1962, Günter Felgenhauer und Hartmut Ritter. Auch Externe die nicht bei Wöhrl arbeiten kommen zum SKK: So Jörg Arnold, Otto Batz, Fritz Grosser, Stefan Funk, Günter Hanke, Hans Schmidt, Hans Semmlinger, Michael Kellermann, Lorenz Weller, Hartmut Reeg, Werner Ritzer, Horst Lorenz u.s.w.

Auch die Zahl der Wettkämpfe erhöht sich. Mehr Mitglieder im Club und dadurch bedingt auch zwei, ja sogar drei gemeldete Mannschaften haben logischerweise zur Folge, daß die Bahnen zu klein werden. So wechselt der Club in den 50 er und 60 er Jahren immer wieder neu das Vereinslokal. Vom Bärengarten geht es ins Kollosseum in die Henkestraße, dann zum Kellermanns Michel in den grünen Baum nach Alt-Erlangen. Anschließend in die Gaststätte Pohl nach Büchenbach, zum ATSV in die Paul -Gossenstraße, zum TV 48 in die Jahnturnhalle und zum BSC nach Büchenbach.

Hier findet die Fusion mit der Schmetterkugel statt und man startet mit 4 Mannschaften. Ende der 70er Jahre erfolgt der Wechsel zur Spielvereinigung in Buckenhof und schließlich landet man 1992 im heutigen Vereinslokal beim SC Eltersdorf. Klar, daß die Beherbergung dieses großen Kegelclubs für die Wirte der Vereinslokale eine wirtschaftliche Sicherheit darstellt. Dazu geht es „kultiviert“ zu und der SKK-Wöhrl ist bei den andern Clubs sehr beliebt. Das bringt zusätzliche Gäste auf die Bahnen und dadurch steigt der Umsatz. So nimmt man die Wöhrl – Crew überall gerne auf.

Verfasser Heinz Denzler und Heinz Meier, Änderungen Maximilian Dürl